Der Mensch plant, und Gott lacht!
- narjarathamiz
- 27. Jan.
- 3 Min. Lesezeit

Es gibt einen geheimnisvollen Tanz, an dem wir alle teilnehmen – eine Choreografie zwischen unseren tiefsten Wünschen und der Unvorhersehbarkeit des Schicksals. Wir versuchen, jeden Schritt zu kontrollieren, jeden Zug zu planen, doch am Ende sind wir nur Tänzer, die auf einer weiten und unberechenbaren Bühne improvisieren.
Ich erinnere mich an die weisen Worte meiner Großmutter, geflüstert wie ein uraltes Geheimnis: „Der Mensch plant, und Gott lacht.“ Eine Erinnerung daran, dass es trotz unserer Wünsche und Absichten eine größere Kraft gibt, die die Fäden unseres Lebens webt. Es ist herausfordernd, in dem Raum zwischen dem, was wir begehren, und dem, was sich manifestiert, zu stehen. Oft finden wir uns dabei wieder, uns gegen das zu wehren, was ist, und gegen das zu kämpfen, was sich zeigt – und verursachen dadurch Leid.
Es kann auch beängstigend sein, Kontrolle und Sicherheiten loszulassen, auf dieser Bühne zu stehen, das Unbekannte auszuhalten, nicht zu wissen, welches Lied als Nächstes gespielt wird oder wer den nächsten Schritt macht. Doch gerade in diesem Raum, wo Sicherheiten sich auflösen und Möglichkeiten erblühen, wohnt die Magie des Lebens. Es ist ein Zustand reiner Potenzialität, der der Schöpfung des Universums vorausgeht – ein Raum, in dem alles enthalten ist, aber noch nicht manifestiert. Hier liegen alle Möglichkeiten.

Wir sind wie Seefahrer auf einem Meer der Ungewissheit – manchmal den Gezeiten ausgeliefert, manchmal selbstbewusst das Steuerrad haltend. Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, unsere Träume und Absichten zu hegen, doch ebenso müssen wir lernen, das Steuerrad loszulassen, wenn das Leben uns dazu einlädt. Wir sollten uns öffnen, das anzunehmen, was das Leben uns bietet, den Widerstand loslassen und darauf vertrauen, dass diese größere Kraft – unser Geist oder Unbewusstes – uns auf den besten Wegen führt, um dorthin zu gelangen, wo wir hinwollen, auch wenn unser Ego dies zunächst nicht erkennen kann.
Es ist, als wäre das Universum ein großer Dirigent, der eine Symphonie leitet, von der wir alle ein Teil sind. Manchmal ist die Musik sanft und melodisch, manchmal laut und chaotisch. Doch in jeder Note, in jeder Stille liegt eine Lektion, eine Wahrheit, die entdeckt werden will.
Deshalb lade ich dich ein, mit mir auf dieser Lebensbühne zu tanzen. Lass die Ungewissheit zu deinem Tanzpartner werden und vertraue dem Rhythmus des Universums. Denn selbst in den dunkelsten Momenten, selbst wenn der Weg vor uns unklar erscheint, gibt es ein Licht, das in uns leuchtet – eine Hoffnung, die uns vorwärtsführt.
Und wenn der Schmerz kommt, wie er unvermeidlich kommen wird, erinnere dich an die Vergänglichkeit aller Dinge, an die flüchtige Natur des Lebens. Denn genau wie die Wellen des Meeres kommen und gehen Trauer und Freude und hinterlassen wertvolle Erkenntnisse und Lektionen, die ein Teil von dir werden.

Atme tief ein und lass dich von der Musik des Lebens tragen. Schließe die Augen und spüre den Rhythmus deines Herzens, das im Einklang mit dem Universum schlägt. Denn genau in diesem einzigartigen und heiligen Moment bist du alles, was du sein musst – du bist vollständig.
Und so entdecken wir im ewigen Tanz des Seins, dass das wahre Wunder nicht im endgültigen Ziel liegt, sondern im bloßen Akt des Tanzens. Und dieser Akt, das Hier und Jetzt, ist alles, was wir haben. Also tanze, tanze, als würde niemand zusehen. Denn in diesem Tanz des Lebens sind wir alle Künstler, alle Schöpfer, alle eins.
Namaste!
Narjara Thamiz
*Bilder von Freepik
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